Kurze Zeit nach der Eingliederung des Leezener Vereins schlug Werner Dethlefsen vor, eine Voltigierabteilung zu gründen. Hans Möller stellte sein Melkwagenpferd "Jonny" zur Verfügung. "Jonny" galt als nicht ganz sauber, aber als Voltigierpferd ging er astrein. Geübt wurde in der Sandkuhle am Bocksberg zwischen Leezen und Kükels.
Die ersten Teilnehmer der Voltigiergruppe waren Wiebke Ramm, Gisela und Uli Dethlefsen, Heinz Borchers, Günna und Silke Kämmerer, Anke und Peter Meier (damals gerade dreieinhalb Jahre alt), später Heidemarie Habel, Hado Habel und Torsten Simonsen.
Sicher war das noch kein Voltigieren im heutigen Sinne. Die Kinder wurden erst einmal mit dem haushohen "Ungetüm" Pferd, auf das sie noch heraufgehoben werden mussten, vertraut gemacht, lernten Gleichgewicht zu halten und Schere und Fahne zu zeigen. Erst einige Jahre später wurden die anfänglichen Lektionen den allgemeinen Regeln angeglichen.
Die Freude an den Treffen in der Sandkuhle ist dokumentiert in einem Fotoalbum, welches die Eltern dem unermüdlichen Reitlehrer Werner Dethlefsen schenkten. Auf der Feier zu seinem 80. Geburtstag bezeichnete Dethlefsen das Album als eines der schönsten Erinnerungsstücke an die damalige Zeit.
Diese Voltigiergruppe, die im Kreis Segeberg noch einmalig war, zog wie ein Wanderzirkus auf kleinere Turniere, um dort das Können zu zeigen und zum Nachmachen anzuregen. Als Dank bekam jedes Kind eine Tafel Schokolade und Werner Dethlefsen einen Blumenstrauß. Später, auf den Landesturnieren, erhielten die Voltigierer ein Bild mit Unterschrift der berühmten Dressur- oder Springreiter von diesen persönlich überreicht. Bei Peter Meier hing das ihm von Fritz Thiedemann überreichte Bild noch jahrzehntelang über dem Schreibtisch.
Etwas später bildete Ingrid Simonsen eine Voltigiergruppe, zum Teil mit Teilnehmern der Leezener Gruppe, aber auch mit Segeberger Kindern. Unter der Leitung von Frau Simonsen konnte diese Gruppe sehr schöne Erfolge erringen.
Etwa 1957 wurde unter dem früheren Gestütswärter Ernst Rührdanz eine erfolgreiche Voltigiergruppe aufgestellt, die 1959 den Wettkampf A auf dem Landesturnier gewann.
Nicht vergessen darf man bei den Voltigierausbildern Gisela Kleinschmidt, Karin David-Stut und vor allem Greta Mathwig, die sich in langen Jahren besonders um unseren Nachwuchs verdient gemacht hat.
Immer war es das Ziel der Voltigierlehrer, Freude am und Verständnis für das Pferd zu vermitteln.
Viele der so frühzeitig ausgebildeten Kinder sind dem Reitsport treu geblieben und haben ihre Liebe zum Pferd an den Nachwuchs weitergegeben.